
Politische Klarheit, solide Fundamentaldaten und attraktive Bewertungen
Am Dienstag, den 30. September, veröffentlichte die Pharmaindustrie ihre erste formelle Antwort auf das jüngste Schreiben von Präsident Trump zur Preisgestaltung von Medikamenten und kündigte eine Vereinbarung zwischen Pfizer und der US-Regierung an. Das Ergebnis ist günstig für Biopharma, Biotechnologie und verwandte Biowissenschaftssektoren, worauf die Aktienmärkte positiv reagieren.
Der notiert derzeit nahe den niedrigsten relativen Bewertungen seit 35 Jahren, während sein Anteil im S&P 500 auf ein 24-Jahres-Tief gefallen ist. Dies schafft erheblichen Spielraum für eine anhaltende Dynamik in einem Sektor, der nach wie vor stark unterbewertet ist.
Mit dieser Ankündigung sind die Belastungsfaktoren für den Sektor nun weitgehend ausgeräumt. Eine kurze Zusammenfassung:
- Die US- Arzneimittelbehörde (FDA) bleibt während des Regierungsstillstands in arbeitsfähig.
- Die M&A-Aktivität ist robust und dürfte sich unserer Ansicht nach weiter beschleunigen.Die Zinssätze tendieren nach unten.
- Die Zollrisiken werden durch die Zusage der Hersteller, in den USA zu investieren, verringert.
- Die Vereinbarung zwischen Pfizer und der US-Regierung über die Preisgestaltung von Arzneimitteln () bietet eine praktikable Vorlage für die Branche.
Wir sind der Meinung, dass diese Entwicklungen einen interessanten Einstiegszeitpunkt für Healthcare-Strategien darstellen, da sich der Fokus der Anleger wieder auf die Fundamentaldaten verlagert.
In der Biotechnologie sehen wir den Beginn eines neuen Wachstumszyklus, da eine Welle von Mid-Cap-Unternehmen sich der Größe von Large-Cap-Unternehmen nähert. Die Onkologie ist nach wie vor gut positioniert, um von der Regulierungsdynamik zu profitieren, da sie in den Bereichen Pharma, Biotech und Life-Science-Tools und -Dienstleistungen - den "Picks and Shovels" der biomedizinischen Forschung - vertreten ist.
Anhang - Pfizer:
Für alle, die mehr Details wünschen, hier einige Hintergrundinformationen zur Pfizer-Vereinbarung.
Ende Juli forderte Präsident Trump in einem Schreiben an die Pharmaunternehmen:
- Meistbegünstigungsklausel für Medicaid.
- MFN-Preisgarantien für neu eingeführte Arzneimittel.
- Repatriierung internationaler Umsätze zugunsten amerikanischer Patienten und Steuerzahler.
- Direkteinkauf zum MFN-Preisniveau.
Pfizer übernahm die Führungsrolle bei den Verhandlungen mit der Regierung – und erfüllte diese Forderungen effektiv bei minimalen geschäftlichen Auswirkungen.
- Das Unternehmen erklärte sich bereit:MFN-Preise auf Medicaid anzuwenden
- neue Medikamente zu MFN-Preisen einzuführen (was de facto zu höheren Preisen außerhalb der USA führt)Erhöhung der Investitionen in den USA:
- Ermöglichung des Direktverkaufs an Verbraucher über "TrumpRx"[1].
Die finanziellen Auswirkungen sind vernachlässigbar:
- Das Medicaid-Engagement ist begrenzt und unterliegt bereits hohen Rabatten.
- Die meisten Arzneimittel werden nach wie vor über die Versicherer und nicht über den direkten Kauf durch die Verbraucher vertrieben.
- Bei Neueinführungen müssen die Märkte außerhalb der USA entweder höhere Preise akzeptieren oder einen verzögerten Zugang riskieren.
Wichtiger noch: Dies beseitigt wesentliche Unsicherheiten – insbesondere Preisrisiken und Zolldiskussionen.
Wie geht es jetzt weiter? Die Verhandlungen mit dem gesamten Sektor sind im Gange, wobei Eli Lilly wahrscheinlich der nächste Verhandlungspartner sein wird.
Unternehmen mit einem größeren Medicaid-Engagement könnten geringfügig stärker betroffen sein. Allerdings sind die Medicaid-Preise bereits stark rabattiert, wodurch das Risiko begrenzt bleibt.Insgesamt stellt dies einen entscheidenden positiven Impuls dar, der regulatorische Unsicherheiten verringert und die Visibilität verbessert.
[1] Eine neue, von der Regierung betriebene Website mit Pfizer als erstem Partner, die ausgewählte Arzneimittel mit Preisnachlässen direkt an den Verbraucher anbietet.